Folge 23: Spiel-Raum schaffen – Sport in sozialer Verantwortung

Shownotes

Mehr zum Thema unter folgenden Links: Forschungspofil der Johannes Gutenberg-Universität Mainz [Professor Tim Bindel] (https://www.sportpaedagogik.uni-mainz.de/prof-dr-tim-bindel/) Forschungspodcast

Moderator: Lawrence Meinig Musik: Clean Logo von Sugar Beats (premiumbeat.com) Splendid Melody von Cosmo (premiumbeat.com)

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00:00:08: Sport bewegt nicht nur Körper, sondern auch Gesellschaften.

00:00:12: Sport verbindet, schafft Chancen, gibt uns Kraft und erhält unsere Gesundheit.

00:00:17: Genau wie andere Orte, an denen Menschen zusammenkommen, ist er aber nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich.

00:00:24: Ob Sportangebote wahrgenommen werden können, ist abhängig von den Kosten und, wie wir heute hören werden, auch vom Interesse daran, Leistungen in Wettkämpfen zu messen.

00:00:35: Wie können wir Sport also gezielt für soziale Gerechtigkeit, Bildung und Integration nutzen, ohne Teile unserer Gesellschaft auszuschließen?

00:00:44: Und welche Ergebnisse und Lösungen kann die Sportwissenschaft beisteuern?

00:00:49: Mainz of Mainz – Der Gutenberg Talk Ein Forschungspodcast der Johannes Gutenberg Universität Mainz

00:00:58: Herzlich willkommen zum Forschungspodcast der JGU.

00:01:01: Mein Name ist Lawrence Meinig und ich freue mich, Sie durch das Format zu führen.

00:01:07: In dieser Podcastreihe öffne ich Ihnen das Tour zur Welt der Wissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität Mainz.

00:01:13: Ich nehme Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu den unterschiedlichsten Disziplinen und deren wissenschaftlichen Themen und Fragestellungen.

00:01:21: Gemeinsam lernen wir die Forschenden an der Universität kennen.

00:01:24: Wer sind sie und welche Erkenntnisse gewinnen sie?

00:01:28: Heute ist mein Gast Dr.

00:01:29: Tim Bindel.

00:01:30: Er ist Professor für Sportpädagogik und Sportdidaktik.

00:01:34: In seiner Forschung konzentriert er sich besonders auf Sport als soziale Chance für Jugendliche.

00:01:39: Und genau darüber werden wir heute sprechen.

00:01:44: Herr Bindel, schön, dass Sie dabei sind.

00:01:46: Wenn man Sport von außen in unserer Gesellschaft betrachtet, da kommt man ja schon zu dem Schluss, dass es an sich viele Brücken zwischen unseren sozialen Räumen gibt durch den

00:01:55: Sport, dass da schon durchaus Verbindungen geschaffen werden, auch besonders bei jungen Menschen, also für Kinder, dass die sich viel bewegen können, viele verschiedene

00:02:03: Sportangebote auch haben.

00:02:05: Wo sehen Sie denn dann Leerstellen?

00:02:08: Zunächst mal würde ich da Recht geben.

00:02:10: Wir sind da so von der groben Draufsicht aus gut aufgestellt.

00:02:15: Also sowohl in den Städten als auch auf dem Land gibt Bewegungsmöglichkeiten.

00:02:19: Es wird an Freiraum gedacht.

00:02:21: Die Schule in Deutschland hat das stark integriert.

00:02:24: Auch das Fach Sport hat einen hohen Stellenwert.

00:02:26: Wir haben tolles umfangreiches Vereinswesen und kommerzielle Anbieter.

00:02:30: Es kommt auch noch dazu.

00:02:31: Also es gibt eigentlich genug, kann man sagen.

00:02:33: Und trotzdem stellen wir fest, dass

00:02:35: es nicht gleich verteilt zu sein scheint.

00:02:38: Also eine Sache, wenn man mal nur eine Sache auswählt, damit es nicht ausufert, ist die, dass man Kinder ganz gut erreichen kann.

00:02:48: Auch da gibt es mit Sicherheit Schwierigkeiten, auch nicht alle gleichermaßen.

00:02:52: Aber dass es dann vor allem in den Jugendbereich rein totale Differenzen gibt.

00:02:58: Da scheint es also Jugendliche zu geben, die sich in dieser Welt des Sports austoben können, wie und wo sie es wollen und welche, die sich da

00:03:04: zurückziehen oder keinen Ort mehr finden.

00:03:06: Da fokussieren wir in unserer Forschung besonders drauf.

00:03:10: Darauf kommen wir später auch nochmal genauer zu sprechen.

00:03:13: Vorher würde mich jetzt interessieren, wie kommen Sie zu diesem Schluss?

00:03:16: Also wie erkennen Sie, wie erforschen Sie das, dass es diese Leerstellen eben gibt?

00:03:21: Also wir können erstmal eine Analyse anstellen.

00:03:26: Es liegen Daten vor.

00:03:27: Wir wissen aus unterschiedlichen Studien, auch solche, die wir nicht selbst gemacht haben, dass sich das Sporttreiben eben nicht gleich verteilt.

00:03:36: Wir wissen, wie viel Prozent der Kinder und Jugendlichen im Verein sind.

00:03:39: Wir können aufschlüsseln über die Sportarten, über das Geschlecht, über den Bildungsstand etc.

00:03:45: Können wir aufschlüsseln, wer wo beteiligt ist.

00:03:49: Und da können wir das schon ganz gut sehen.

00:03:50: Also wir haben so diese quantitative Seite, statistische Seite, Mitgliedszahlen beispielsweise.

00:03:56: Wir haben aber auch eigene, auch qualitative Forschungen, wo wir Kinder und Jugendliche begleiten, nach ihren Interessen befragen, wo wir auch ethnografisch drin sind und wo wir

00:04:09: also auch miterleben können.

00:04:12: sind hier in Kontexten drin, die offensichtlich nicht mehr für alle so gleichermaßen interessant sind.

00:04:18: Also wir kommen eigentlich von beiden Seiten ganz gut an die Gewissheit ran, das ist nicht gleich verteilt.

00:04:26: Welche Parameter kann man sich da vorstellen?

00:04:28: Also ich denke jetzt vor allem an Alter, an Altersverteilung und an verschiedene soziale Räume.

00:04:33: Also vielleicht auch Großstädte und ländliche Bereiche.

00:04:37: Gibt es da sonst noch andere?

00:04:39: Das stimmt.

00:04:40: Das Alter ist ein entscheidender Prädiktor.

00:04:42: Also je älter umso mehr abgeneigt dem Sport.

00:04:45: Also betrifft auch Erwachsene.

00:04:47: Also Kinder sind mit einem Peak, Alter...

00:04:50: Wie ist das?

00:04:51: Im Durchschnitt so Alter neun, zehn, Ende Grundschule sind die sehr massiv eigentlich auch in den Sportvereinen vertreten.

00:04:57: Und dann bricht das so ab.

00:04:58: im Erwachsenenalter hat der Sportverein eine geringe Relevanz.

00:05:03: Das ist das Alter.

00:05:03: Das stimmt.

00:05:04: Stadt-Land spielt eine große Rolle.

00:05:06: Das Angebot in der Stadt ist besser.

00:05:08: Kommerzielles Angebot ist angesagt.

00:05:11: Das gibt es auf dem Land eben nicht so.

00:05:13: Außerdem gibt es in der Stadt viel mehr Möglichkeiten, im Mannschaftssport eben, beispielsweise auch für Mädchen im Fußball, auch eher einen Verein zu finden, als es auf

00:05:22: dem Land der Fall ist.

00:05:24: Es kommt noch was dazu und das ist der sozioökonomische Status.

00:05:28: Da haben wir ganz klare Zahlen.

00:05:30: Also je höher der Bildungsgrad, was

00:05:33: gleichbedeutend ist mit der guten Elternunterstützung.

00:05:36: Also eine Unterstützung von zu Hause führt zum Sporttreiben und ganz wesentlich noch Geschlecht.

00:05:40: Das sehen wir an den Zahlen ganz stark, gerade im Verein.

00:05:43: Also im Alter von 14 bis 18 sind 70 Prozent der Vereinsmitgliedschaften männlich.

00:05:50: Tatsächlich immer noch, aber das überrascht mich, dass sich das auch jetzt nicht ausgeglichen hat.

00:05:57: Es gibt da Unterschiede von Sportart zu Sportart.

00:06:00: Etwas wie Volleyball beispielsweise ist sehr stark weiblich besetzt worden.

00:06:03: Tanz natürlich auch.

00:06:06: Aber in vielen anderen Sportarten, auch der Fußball ist ein Beispiel.

00:06:09: Wenn der Frauenfußball, auch medial wird, ja gerne so diskutiert, jetzt sehr, sehr stark geworden ist, gibt es sehr, sehr große Unterschiede.

00:06:18: Da ist zwar bei den Mädchen ein starker Sport geworden, aber wenn wir zum Beispiel Zahlen aus Brandenburg sehen, wie viele

00:06:25: Jugendmannschaften weiblich ist, das ist dann im zweistelligen Bereich und bei den Jungs sind das dann in die 1500.

00:06:34: Also es sind unglaubliche Unterschiede, die auch im Fußball da existieren.

00:06:38: Ich dachte mir jetzt auch, wir könnten zum besseren Verständnis von diesen Strukturen, die Sport uns eröffnet, auch mal aufzählen, was es da gibt.

00:06:46: Und Sie können mir vielleicht bei jedem Punkt, den ich jetzt aufzähle, mit Ampelfarben signalisieren, ob der Sport seine soziale Vermittlerrolle überhaupt übernehmen kann in

00:06:57: diesen Strukturen, die er haben sollte oder vielleicht auch haben könnte aus Ihrer Sicht.

00:07:02: Also jetzt grün, gelb und rot und rot steht dann eben dafür, dass es eher schlecht läuft.

00:07:06: Ja, das können wir versuchen.

00:07:08: Wir fangen mal an mit Schulsport.

00:07:11: Gelb.

00:07:11: Große Chance heißt es immer, alle zu erreichen.

00:07:15: Das macht, es vielleicht zu grün tendieren lassen, aber in der Umsetzung tatsächlich ist die Idee von Teilhabe ja nur eine von mehreren Ideen.

00:07:25: Und in der praktischen Umsetzung, wenn man da auch Fachseminare und schulische Praxis begleitet, dann sieht man, dass andere Dinge oft im Vordergrund stehen, wo es dann nicht

00:07:36: um Teilhabe geht.

00:07:37: Deswegen gelb.

00:07:38: Andere Dinge?

00:07:40: Wir haben eine starke Orientierung am klassischen Leistungssportsystem eben auch in der Schule, also mit normierten Sportarten, auch wenn der Lehrplan zum Teil eben anderes

00:07:50: vorgibt.

00:07:51: Rekrutieren sich doch die Lehrkräfte zumeist aus einer großen Lust auf den Leistungssport heraus und bilden auch ähnliches im Grunde auch in der Schule noch mal ab.

00:08:02: Also da haben wir tatsächlich ein Problem.

00:08:05: Ok dann, Schulsport ein helles Gelb.

00:08:09: In der Kultusministerkonferenz sind alle Ministerinnen und Minister zusammengeschlossen, die für Bildung und Erziehung, Hochschulen und Forschung sowie für kulturelle

00:08:18: Angelegenheiten zuständig sind.

00:08:21: Die Kultusministerkonferenz schreibt auf ihrer Website zum Thema Sport, Bewegung, Spiel und Sport sind elementare und unverzichtbare Bestandteile ganzheitlicher Bildung.

00:08:31: Sie beeinflussen die sprachliche, körperliche, emotionale, intellektuelle und soziale Entwicklung

00:08:38: von Kindern und Jugendlichen.

00:08:40: Sport fördert damit die Bildung einer umfassenden Persönlichkeit.

00:08:44: Auch Professor Bindel betont, dass Schulsport eine zentrale Rolle bei der Förderung sozialer Verantwortung spielt, dass er großes Potential hat, alle Kinder und Jugendliche

00:08:54: zu erreichen, sowie interkulturelle Kompetenz vermittelt und eine gesundheitsförderliche Wirkung hat.

00:09:01: Ebenso kann er geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen abbauen,

00:09:05: und individuelle Nachteile von Kindern und Jugendlichen reduzieren.

00:09:09: Doch trotz der vielen Möglichkeiten und Aufgaben, die dem Schulsport zugeschrieben werden, fehlen nach Professor Bindel empirische Belege für die metasportlichen Effekte wie

00:09:19: gesundheitsfördernde Wirkung, interkulturell kompetentes Verhalten oder positive Veränderung psychosozialer Ressourcen.

00:09:27: Studien weisen bisher eher darauf hin, dass außerschulische Sportangebote das Potenzial haben, Zugangsbarrieren zu senken

00:09:34: und zum Beispiel mehr Migrantinnen zum Sport zu bewegen.

00:09:38: Es besteht daher noch Forschungsbedarf über die soziale Wirksamkeit von Schulsport.

00:09:43: Mehr dazu lesen Sie in der Monographie "Sport als Sprungbrett in die Gesellschaft" von Michael Mutz.

00:09:51: Gehen wir weiter zum Vereinssport, ein breites Feld.

00:09:56: Tue mich jetzt schwer, dass es da nur drei Ampelfarben gibt, aber es ist vielleicht ein Dunkelgelb oder ein helles Rot, tatsächlich für die Jugend zumindest.

00:10:03: In der Kindheit wäre es wohl eher ein helles Gelb oder sogar ein Grün.

00:10:11: Die Problematik des Vereins, vielleicht darf man auch nicht nur Schlechtes erwähnen, also die Vereine machen tolle Arbeit, die Schulen machen tolle Arbeit und die Vereine machen in

00:10:18: der Kindheit vor allem tolle Arbeit.

00:10:20: Das Programm ist bunt, Kinder fühlen sich gut zu Hause, viele...

00:10:24: Der Übergang in die Jugend ist, wie gesagt, ein Problem, weil sich hier die Perspektiven zu stark auch zuspitzen und das einst den Kindern bunt versprochene spielerische Sporttreiben

00:10:34: wird in vielen, nicht in allen Kontexten, wird in vielen Kontexten dann sehr stark verengt zu der Idee von Verbesserung und Vergleich.

00:10:44: Ich hatte jetzt tatsächlich so persönlich den Vereinssport als relativ positiv abgespeichert, gerade auch weil der keinen so hohen finanziellen Herausforderungen gibt.

00:10:54: Also, der kostet relativ wenig, oft verschiedenes Angebot, gerade in größeren Städten, das ist ja eigentlich relativ positiv, oder?

00:11:02: Ja, es gibt das große Problem des Sportvereins in den meisten Fällen, dass der Zugang in der Kindheit gelegt sein muss, damit es auch noch ein erfolgreiches oder zufriedenes

00:11:15: Sporttreiben in der Jugend gibt.

00:11:17: Das heißt, wenn ich mit 13, 14 ein Interesse am Schwimmen entwickle, dann muss man wirklich sehr stark nach einem Schwimmverein suchen, der einen 14-jährigen aufnimmt, der Lust auf's

00:11:28: Bewegen im Wasser hat.

00:11:29: Da geht es um andere Sachen.

00:11:31: Und das ist in vielen Fällen, nicht in allen, ist vielen Fällen eine Problematik, die der Vereinssport mit sich bringt, in vielen Sportarten.

00:11:40: Ebenso wie im Schulsport lohnt sich auch im Vereinssport ein Blick auf Forschungsergebnisse zur sozialen Verantwortung.

00:11:48: Der Deutsche Olympische Sportbund als Dachverband aller Sportvereine strebt laut seinem Leitbild Sport für alle an, Sport allen Menschen unabhängig von Herkunft und Geschlecht

00:11:59: zugänglich zu machen.

00:12:01: Sportvereine werden als Integrationsmotor betrachtet, der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hilft, soziale Netzwerke aufzubauen,

00:12:09: und ihr soziales Selbstkonzept positiv zu entwickeln.

00:12:13: Prof.

00:12:13: Bindel und seine KollegInnen machen in ihren Forschungsarbeiten deutlich, dass die sozialen Wirkungen des Vereinssports nicht per se gegeben sind.

00:12:22: Dass eine langjährige Vereinsmitgliedschaft eine positive Wirkung auf die Persönlichkeit hat, konnte nicht nachgewiesen werden.

00:12:29: Belegbar ist hingegen, dass durch gezieltes methodisches Handeln von TrainerInnen in positiven Beziehungen psychosoziale Ressourcen gestärkt werden konnten.

00:12:38: Wie schon beim Schulsport gilt auch beim Vereinssport, dass hinsichtlich der sozialen Verantwortung von Vereinssport Potenzial besteht, aber die Forschung dazu noch weiter

00:12:48: ausgebaut werden muss.

00:12:50: Kommen wir zum nächsten Aspekt, der private Sportsektor, so was wie Fitnessstudios.

00:12:57: Ja ... wie wir alles gelb betiteln ...

00:12:59: Nein, ich würde mal Fitnessstudios mal auf Dunkelgrün und Hellgelb einfach setzen.

00:13:06: Man kann sicher auch anders argumentieren.

00:13:09: Man sieht zumindest ...

00:13:10: Ich habe gerade eben was noch mal an der Wand im Bahnhof sogar angeschlagen.

00:13:13: Also 11,7 Millionen Mitglieder in deutschen Fitnessstudios.

00:13:17: Das ist unser Sport Nummer eins.

00:13:19: Da scheint es ein Interesse zu geben.

00:13:21: Da kann man vor allem auch spät einsteigen.

00:13:23: Wir nennen das jüngst in unserer Untersuchung "Late Drop

00:13:26: in Sport", also hier mit 18 nochmal anfangen.

00:13:30: Die Selbstorganisation entspricht auch dem, was im Moment viele junge Leute auch suchen, diese selbst 24-7-on-demand-Sportkultur.

00:13:39: Die Zugänglichkeit ist super.

00:13:41: Man hat auch die Chance da in Communities, in globale Communities einzutreten.

00:13:48: Bisschen nachteilig kann man auch argumentieren, um was geht es hier.

00:13:52: Manche würden sagen, es ist eigentlich kein Sport.

00:13:54: Also nach dem angloamerikanischen Sportbegriff ist Fitness kein Sport.

00:13:57: Es ist eine Arbeit und das ist dann schon auch wieder negativ.

00:14:01: Ich würde sagen, das ist eigentlich nicht der Sport, den wir wollen.

00:14:02: Es soll schon irgendwie einen spielerischen Kern haben.

00:14:06: Und da ist der Fitnesssport natürlich auch ungeeignet.

00:14:11: Ich will jetzt gar nicht so in dieses Fitnessstudio-Thema abdriften.

00:14:14: Ich finde es spannend.

00:14:15: Also auch Calisthenics, ganz tolles Thema.

00:14:17: Weil gerade wenn wir über den privaten Sportsektor sprechen, sprechen wir fast ausschließlich über Fitness.

00:14:23: Aber es geht tatsächlich eigentlich noch darüber hinaus.

00:14:26: Aber viele Leute übersehen diesen Sektor, glaube ich, ein bisschen, oder?

00:14:29: Also wir trennen das so, wenn ich eine Vorlesung dazu abhalte oder in unseren Lehrbüchern, trennen wir eigentlich kommerziellen Sport von informellem Sport.

00:14:38: Und unter informellem Sport verstehen wir also, okay, hier sind die Aktiven selbst für die Organisation und die Vermittlung zuständig.

00:14:45: Und das ist im Fitnessstudio nicht der Fall.

00:14:47: Hier gibt es also eine externe Organisation, die vorschreibt, wie man den Raum nutzt.

00:14:51: Für uns ist das als SportwissenschaftlerInnen,

00:14:55: ist das kein informeller Sport, sondern ein kommerzieller Sport.

00:14:58: Da gibt es andere Beispiele für informeller Sport, ist aber noch populärer tatsächlicher als kommerzieller Sport, denn wir in Deutschland sind ein Volk derer, die schwimmen, Rad fahren und joggen.

00:15:09: Das sind unsere drei Hauptsportarten und die führen wir auch nicht im Wettkampf aus, sondern das passiert in den Bädern, das passiert in den Wäldern, das passiert im Urlaub

00:15:20: und manches ist medial sehr, sehr stark im Vordergrund, aber in der

00:15:24: Realität, wenn man zu erwachsenen Sportlern guckt, sind es diese profanen Dinge.

00:15:30: Wir kommen zum nächsten Aspekt, zum Hochschulsport.

00:15:35: Ja, rot in dem Sinne.

00:15:37: Also, da muss man schon Mitglied einer Hochschule sein und das ist schon mal ein sehr großer Filter für unsere Gesellschaft.

00:15:43: Ich würde da tatsächlich jetzt eine Lanze brechen für den Hochschulsport.

00:15:48: Also hier bei uns ist es ein gratis Angebot, bei dem man einfach mitmachen kann, bei vielen Sachen auch sehr kurzfristig einsteigen kann. Und wo ich den Eindruck habe, dass sich viele

00:15:56: Leute auch darüber kennenlernen und dadurch noch mehr Verbindungen geschaffen werden.

00:16:00: Das möchte ich auch gerne revidieren, denn wir in der Sportwissenschaft sind ja auch für den Hochschulsport zuständig.

00:16:05: Er ist Teil unseres Instituts und das sind tolle KollegInnen, die wunderbare Angebote machen.

00:16:10: Aus sozialpädagogischer Perspektive rot, aber aus Perspektive der Teilhabe der Demokratie, des Sich-Kennenlernens grün natürlich.

00:16:18: Also für viele ergeben sich da ganz tolle Netzwerke.

00:16:22: Also ganz wesentlich ist das für die Universität.

00:16:25: Definitiv. Ich nehme mal an, Sie definieren jetzt diese Ampelfarben eher nach Ihrem Forschungsbereich.

00:16:31: Genau, eher mit einer sozialpädagogischen Perspektive und eher mit Blick auf diejenigen, auf die wir fokussieren, wenn wir uns um Gerechtigkeit kümmern.

00:16:39: Falls das in der Hochschulleitung gehört wird, dieser Hochschulsport ist immens wichtig und wir müssen ihn zukünftig gerade in Mainz noch weiter ausbauen.

00:16:47: Da sind uns manche Unis echt voraus.

00:16:49: Wir müssen den Hochschulsport viel besser auch im Kontext von Fitness, Gesundheit, Sportstätten entwickeln.

00:16:54: Es gibt Unis, die haben wunderbare Fitnessstudios.

00:16:57: Wir kommen zu einem Punkt, den ich besonders spannend fand, wo ich sehr gespannt war, was Sie dazu sagen würden.

00:17:02: Ich kam dann nämlich noch, als ich überlegt habe, welche Strukturen gibt es denn da, die uns angeboten werden, kam ich auch noch auf öffentliche Räume, also Parks und

00:17:10: Schwimmbäder, diese Freiluft-Gyms.

00:17:12: Da gibt es ja jetzt auch ein neues bei uns an der JGU, wo jeder hingehen kann.

00:17:17: Genau, ist der informelle Sport, wie ich ihn eben noch erwähnt habe, extrem wichtig, weil es der Sport ist, der für die meisten Menschen im Erwachsenenalter interessant ist.

00:17:30: Also, es gibt ja, die Schule ist ja vorbei irgendwann, es gibt auch das Bestreben, irgendwann den Vereinssport hinter sich zu lassen.

00:17:36: Also man hat keine andere Wahl, als kommerziell oder informell den Sport zu betreiben. Und wenn es

00:17:43: um Gerechtigkeit geht, sollte es Räume geben, die kostenfrei zur Verfügung stehen.

00:17:47: Das ist das Wesentliche an diesen Räumen.

00:17:50: Oder kostenarm.

00:17:50: Also ein Schwimmbad hat natürlich einen gewissen Eintritt, wird aber subventioniert, sonst könnte sich kein Freibad mehr halten.

00:17:57: Und das ist natürlich extrem wichtig.

00:17:58: Das haben Sie eben auch schon angebracht mit dem Verein.

00:18:02: Also, geringe Kosten für den Sport spielt natürlich eine große Rolle,

00:18:06: Transfer, kurze Wege,

00:18:09: die Räumlichkeiten auch dort anzubieten, wo sie gebraucht werden, in den sozioökonomisch schwachen Stadtteilen, da ist das ganz immens wichtig.

00:18:17: Sie haben gerade schon beschrieben, vor einer Weile schon, dass es einen gewissen Dropout gibt, wenn die älteren Kinder zu Jugendlichen werden.

00:18:26: Je älter sie werden, desto höher ist dieser Dropout.

00:18:28: Das haben Sie auch schon öfter in Vorträgen erwähnt, dass diese Zahl ziemlich hoch ist.

00:18:33: Und jetzt würde mich natürlich interessieren, glauben Sie, dass man diesem Dropout irgendwie entgegenwirken kann?

00:18:38: Was für Vorgänge gäbe es da?

00:18:41: Also theoretisch ist das möglich.

00:18:43: Man muss sich die Frage stellen,

00:18:44: da sind wir ja mit der Forschung dran, wer verbleibt - warum, und wer verbleibt nicht und warum.

00:18:50: Und wir wissen ganz gut auch aus einer schönen Studie, wer verbleibt in dem Verein oder in den Kontexten in die Jugend hinein.

00:18:57: Also da ist ein Netzwerk entstanden.

00:18:59: Man hat auch eine gewisse Kompetenz entwickelt.

00:19:02: Man hat ein Können und man hat einen Support auch durch TrainerInnen, durch Eltern.

00:19:07: So, das ist wesentlich, um zu verbleiben.

00:19:11: Da gibt es Sportarten, die sind drop-out-resistenter.

00:19:14: Das sind die Mannschaftssportarten.

00:19:15: Also, einen gewissen Druck eventuell zu verspüren,

00:19:18: ich kann meine Mannschaft nicht im Stich lassen.

00:19:20: Und es gibt Sportarten, die sind extrem anfällig für drop-out,

00:19:22: beispielsweise Schwimmen, Turnen, Leichtathletik.

00:19:26: Also das sind einzelne Individualsportarten, die in der Jugend fast ausschließlich über die Idee des Wettkampfs funktionieren.

00:19:34: Und zurzeit forschen wir an diesem Momentum des Wettkampfs, dieser Idee der

00:19:40: Verbesserungs- und Vergleichslogik.

00:19:42: Und wir sind der Sache ganz gut so auf die Schliche gekommen, dass ein Grund eben für den Abbruch der sein kann:

00:19:50: Wir wollen eigentlich aus diesen Vergleichslogiken aussteigen.

00:19:52: Wir wollen aus den Verbesserungslogiken aussteigen.

00:19:54: Man muss sich das ja mal so betrachten.

00:19:56: Also ich habe angefangen mit sechs Jahren vielleicht Basketball zu spielen.

00:20:00: Jetzt bin ich 13.

00:20:00: Ich habe also sieben Jahre Basketball gespielt.

00:20:02: Und jetzt sieht das Training so aus, dass ich da nicht mal Basketball spiele, sondern dass ich da laufen muss und Krafttraining machen muss und

00:20:08: Technikübung machen muss und wie viel Taktik Basketball ist, da sollte es das gute Recht sein eines 13-jährigen zu sagen, ich habe sieben Jahre gelernt, ich will es jetzt spielen

00:20:17: eigentlich.

00:20:18: Und das ist für mich der Knackpunkt, dass wir Räume brauchen für Jugendliche, wo sie es tun können, wo sie es nicht trainieren müssen.

00:20:26: Und wenn ich es noch einfach auf eine Formel bringen kann, politisch gewendet, sage ich eigentlich, wir brauchen mehr Räume für Menschen, die schlecht Sport treiben wollen.

00:20:34: Das ist das Problem.

00:20:36: Wenn ich das richtig in Verbindung setze, hat das ja auch eben damit zu tun, mit dieser Teilhabe, die wir auch Menschen geben wollen, die aktuell keinen Sport treiben.

00:20:48: Ich vermute das jetzt mal, dass Menschen, die wenig Sport treiben, dass die auch schüchtern sind, mit Menschen zusammen Sport zu treiben, die schon was können.

00:20:55: Dann ist ja auch diese Vergleichsmentalität da, oder?

00:20:58: Da kann es ganz, ganz viele Gründe geben.

00:21:00: Wir sind da auch gerade in einer Forschungsgruppe dran, die alle etwas sauberer auf den Tisch zu legen.

00:21:06: Also ein Grund kann auch der sein, erhärtet sich auch etwas,

00:21:10: man hat Lust auf diese Selbstorganisation,

00:21:15: man will sich auch nicht mehr so klaren Zeiten unterordnen -

00:21:18: ist ja verständlich.

00:21:18: Also junge Menschen gucken ja auch nicht mehr Fernsehen nach einem Fernsehprogramm, sondern es muss etwas mehr on-demand sein.

00:21:26: Da zeigt sich der Vereinssport noch überraschend resistent.

00:21:29: Ich hätte vermutet, eigentlich viel mehr Jugendliche gehen jetzt abhanden, weil das keiner mehr mitmacht, keiner will so planen.

00:21:36: Aber das ist so relativ resistent.

00:21:39: Entscheidender ist tatsächlich, dass man Teilhabe und Leistungssport nicht so gut auf einen Nenner bringen kann.

00:21:47: In der Kindheit denkt man, geht noch alles.

00:21:49: Also man schickt sein Kind in den Sportverein, da kann ja alles draus werden.

00:21:52: Denkt man, ja Gesundheit bewegt sich,

00:21:54: ist mit anderen zusammen, Teilhabe toll und wird vielleicht auch noch ein Supersportler.

00:21:58: Aber mit 13, 14 läuft das nicht mehr so gut zusammen.

00:22:01: Das heißt, wenn ich ein Supersportler werden will, dann gibt es ein ganz bestimmtes Programm dafür.

00:22:06: Und das widerspricht bestimmten Logiken, die Teilhabe hat, nämlich diese Logik, dass da auch jeder irgendwie auf eine Art mitmachen kann und willkommen ist.

00:22:13: Und meine These oder mein Wunsch auch so an diejenigen, die entscheiden, wäre, wir brauchen eigentlich zwei Sportsysteme.

00:22:22: Wir müssen dieses Leistungssportsystem wahren,

00:22:24: aber wir müssen eine parallele Achse aufbauen, die wir zurzeit noch dem informellen Bereich, der sozialen Arbeit überlassen, nämlich Sport treiben, um gemeinsam Sport zu

00:22:33: treiben und nicht um sich zu verbessern und zu vergleichen.

00:22:36: Da haben Sie in der Vergangenheit ja schon einige Projekte angestoßen.

00:22:40: Wollen Sie uns da mal was beschreiben?

00:22:43: Ist ein sehr, sehr schwieriges Thema.

00:22:44: Wir arbeiten mit Studierenden an dem Thema dran, auch im Zusammenhang mit einer Kooperation mit Alba Berlin, die sich Sport vernetzt nennt, wo Sportvereine mit Schulen,

00:22:56: Kitas, Playern in den Städten gemeinsam eben für Kinder und Jugendliche, vor allem Kinder, Sport anbieten mit dem Ziel Sport für alle.

00:23:05: Und wir gehen da als Mainzer Kooperationspartner sehr kritisch und skeptisch mit um und sagen, wir gehen

00:23:11: den Mainzer Weg in Anführungszeichen und setzen vor allem Schwerpunkt auf diese Teilhabe-Thematik und bauen jetzt also mit Studierenden in Mainz unter dem Label

00:23:20: "Sport vernetzt Rheinland-Pfalz" an vielen Orten Mainz, Ludwigshafen, Bad Kreuznach, Trier

00:23:26: versuchen wir Dinge aufzubauen, wo wir diesen Teilhabe-Aspekt viel stärker zentrieren.

00:23:33: Und an dem Punkt, vielleicht das noch ganz kurz, hat sich beispielsweise, da sind mir selbst, wie lange nicht mehr, die Tränen kommen als Dozent,

00:23:41: hat sich aus einem Seminar eine Gruppe von Studierenden, hat da einen Verein gegründet, der Mädchensportverein Mainz.

00:23:49: Und die sorgen für relativ viel Alarm, indem sie genauso dieser Klientel, ja gebt Mädchen mehr Raum für ihre Ideen von Sport, jetzt versuchen, das in der Stadt umzusetzen.

00:23:58: Ist das auch eine Motivation von Ihnen, da letzten Endes solche Räume mit schaffen zu können?

00:24:04: Absolut.

00:24:04: Also, das ist immer,

00:24:05: ich stelle das jetzt auch nicht mehr so nebeneinander.

00:24:07: Und auf der anderen Seite interessiert mich als Pädagoge aber auch die Idee, der Sport ist im Grunde so ein Feld der Möglichkeiten, eine Gestaltungskultur.

00:24:18: Jeder kann da was mitmachen und seinen Platz finden.

00:24:21: Und wir müssen uns ein bisschen verteidigen gegen eine bestimmte Lobby oder gegen eine bestimmte Normierung eines zentralen Sinns des Sports.

00:24:31: Denn da gibt es noch mehr

00:24:33: als Wettkampf- und Leistungssport.

00:24:35: Das wissen auch viele, aber trotzdem ist er medial im Fokus, er ist bei vielen Lehrkräften im Fokus.

00:24:40: Und wenn man den Erwachsenensport aber sieht, wer ist da noch am Leisten und Wettkämpfen, so auf eine Zahl jetzt mal gemessen.

00:24:46: Uns sind andere Dinge wichtig.

00:24:47: Es miteinander wichtig, ist Gesundheit wird wichtiger,

00:24:50: auch Ausdruck, Tanz etc. -

00:24:52: das ist wichtig.

00:24:53: Und diese Dinge, diesen bunten Sport zu schützen, ist für mich wichtig und mein Ansatz ist

00:24:59: der, dass, wenn wir ihn schützten, auch mehr Menschen eben dann ihren Sport finden.

00:25:04: Wie kann Ihre Forschung dabei helfen?

00:25:08: Ja, wir legen ja die Wissensstrukturen offen.

00:25:14: Also wir forschen da rein.

00:25:17: Wir entwickeln Expertise und für uns ist es wichtig, diese Expertise auch immer wieder, wie jetzt auch hier im Podcast, auch in Form von Wissenschaftskommunikation, von

00:25:27: Wissenstransfer auch offen zu legen.

00:25:29: Also wir sind natürlich im Austausch mit der Deutschen Sportjugend.

00:25:32: Ich tingle ja auch so ein bisschen rum und kann das dann offenlegen.

00:25:35: Also im Grunde

00:25:37: machen wir nicht mehr als forschen und diese Forschungsergebnisse zeigen.

00:25:41: Wenn wir zum Beispiel zeigen können, Leute schaut mal, wir haben hier einen großen Gap zwischen Jungs und Mädchen im Alter von 13 und die Zuwendung zum Wettkampfsport,

00:25:49: die Mädchen haben viel weniger Lust darauf und das sind empirische Fakten.

00:25:54: Dann kann ich vielleicht noch was empfehlen daraus, aber eigentlich ist da meine Arbeit auch beendet.

00:25:58: Das haben wir hier für euch erforscht,

00:26:00: macht was damit.

00:26:01: So läuft vielleicht Wissenschaft.

00:26:03: Aber wir versuchen auch mehr und wir sind ja auch im Stadtraum aktiv und selber auch...

00:26:07: versuchen Teil der Lösung zu sein.

00:26:10: Um jetzt vielleicht noch mal mehr auf Ihre eigene Forschung einzugehen,

00:26:14: zu Ihren Interessenschwerpunkten gehört ja auch die Sport-Ethnographie.

00:26:18: Was kann man sich darunter vorstellen?

00:26:22: Sport mitzuerleben, Sport mit den Menschen mitzuerleben, sich immer wieder unbekannten Welten des Sports zu öffnen, Teil davon zu werden und dann von innen heraus, so heißt es

00:26:33: in der Ethnographie, die berühmte Frage zu beantworten, what the hell is going on here, was ist es eigentlich, was die Menschen hier tun?

00:26:42: Und das finde ich vor allem im Kinder- und Jugendsport so relevant, weil wir dann als Pädagogen auch die Perspektive eben von Kindern und Jugendlichen haben.

00:26:51: Die Ethnographie ist eine Forschungsstrategie, die ihren Ursprung in der Ethnologie und Kulturanthropologie hat.

00:26:58: Sie zielt darauf ab, soziale und kulturelle Lebenswelten möglichst umfassend aus der Perspektive der Beteiligten zu verstehen.

00:27:06: Im Zentrum steht dabei die teilnehmende Beobachtung.

00:27:10: Forschende verbringen längere Zeit in einem bestimmten sozialen Feld, etwa in einem Dorf, einem Stadtteil oder einer Organisation

00:27:18: und beobachten sowie dokumentieren das alltägliche Leben. Ursprünglich wurde die Ethnographie vor allem für die Erforschung sogenannter fremder Kulturen verwendet, etwa in kolonialen

00:27:29: Kontexten.

00:27:31: Heute ist sie ein zentrales Werkzeug der Sozial- und Kulturwissenschaften, das in vielen verschiedenen Kontexten Anwendung findet.

00:27:38: EthnographInnen stellen dabei nicht nur Fragen, sondern hören zu, beobachten genau und reflektieren ihre eigene Rolle im Forschungsprozess.

00:27:47: Ziel ist es, nicht vorschnell zu urteilen, sondern komplexe soziale Zusammenhänge in ihrer Tiefe zu erfassen und zu beschreiben.

00:27:56: Ich erinnere mich da an eine größere Studie für meine Habilitation, wo ich als einzelne Jugendliche über drei Jahre so eng begleitet habe, dass ich selber gemerkt habe, was heißt

00:28:06: das eigentlich, Jugendlicher zu sein, der jetzt im Sportverein ist und besser werden soll, der am Tisch mit den Eltern darüber spricht, im Auto mit dem Trainer zusammensitzt und

00:28:15: vielleicht auch mal angeschissen wird oder sich behaupten muss.

00:28:20: Und wenn man das wirklich so live mitbekommt, was da passiert,

00:28:25: dann hat man, das möchte man in der Ethnographie, eine dichte Beschreibung von Kinder- und Jugendsport und kann daraus in Ergänzung zu anderen Methoden ganz gut Partei ergreifen und

00:28:34: auch ganz gut argumentieren, wie Kinder- und Jugendsport zu einem entwicklungsrelevanten Thema werden kann, das Kindern Jugendlichen zugutekommt.

00:28:44: Das wollen wir Pädagogen.

00:28:46: Jetzt haben wir gerade schon über Ihre Forschungsmethoden gesprochen, wie Sie da vorgehen.

00:28:51: Aber Sie haben uns vorhin ja schon erzählt, dass Sie da auch schon präzise Ideen haben oder Vorschläge hätten, wie man unser sportliches Angebot in Deutschland gut erweitern

00:29:01: könnte, dass wir mehr soziale Teilhabe haben können, über die wir da sprechen.

00:29:06: Können Sie uns das noch mal näher erläutern?

00:29:09: Ja, ich habe immer ganz viele Ideen.

00:29:12: Damit können vielleicht manche was anfangen, andere nicht.

00:29:15: Eine Idee bezieht sich jetzt auf diesen informellen Sport und den Raum, also dass Jugendliche auch Räume brauchen,

00:29:21: haben über Calisthenics-Anlagen gesprochen.

00:29:23: Man kennt noch Streetball-Plätze und Fußball-Käfige, wie auch immer.

00:29:27: Aber, um das hier auch ein bisschen gerechter zu machen, bräuchte man tatsächlich auch mehr Jugendspielplätze.

00:29:32: Also, wo es nicht nur um das Sporttreiben geht, wo es nicht nur Kraft und Bälle geht,

00:29:36: sondern wo es darum geht, dass Jugendliche auch noch wie Kinder Räume haben, in denen sie sich ohne eine Norm erproben können.

00:29:43: Das ist eine Idee, da forschen wir und da konzeptionieren wir so ein bisschen dran rum an den Jugendspielplätze. Mit Bezug auf den Verein, wo ich gesagt habe, wir bräuchten

00:29:52: eigentlich einen zweiten Strang.

00:29:55: Da hatte ich die Idee, dass man sagt, ja, beispielsweise im Basketballverein.

00:30:00: Damit war ich auch schon mal bei ALBA vorstellig,

00:30:02: vielleicht probieren wir es mal,

00:30:03: im Alter von 13 darfst du dich entscheiden, ob du weiter trainieren möchtest oder ob du rüber gehst in einen Just-Play-Zweig, den Erwachsene betreuen.

00:30:11: Du darfst zwei Jahre lang spielen, nicht trainieren, du darfst aber Basketball spielen.

00:30:14: Bevor du uns abhanden kommst aus dem Verein, bieten wir dir einen Raum, in dem du Basketball spielen kannst, denn du kannst es ja.

00:30:21: Und das kann man auch nicht auf den Streetball-Platz abwälzen, weil dort herrschen andere Gesetze, da kann ich vielleicht nicht spielen.

00:30:26: Also Erwachsene müssen einen Raum zur Verfügung stellen, vielleicht auch die Organisation, aber nicht trainieren, sondern spielen.

00:30:32: Just-Play-Zweige.

00:30:33: An dem Punkt stellt sich das große Problem, wenn man es weiter diskutiert, wer betreut das?

00:30:37: Wer macht das?

00:30:38: Der Sportverein funktioniert noch zu einem großen Teil über das Ehrenamt.

00:30:43: Das heißt, ich muss Menschen gewinnen, denen das Spaß macht.

00:30:46: Und dazu forschen wir gerade.

00:30:48: Wir haben die Vermutung, dass Menschen, die aus dem Sport kommen, eher Kinder und Jugendliche begleiten, die in die Leistungsschiene gehen.

00:30:55: Das macht Lust, da am Spielfeld zu stehen und zu jubeln,

00:30:57: da sind Emotionen.

00:30:58: Und dass man weniger Lust hat, Jugendliche dabei zu begleiten, wie sie einfach nur spielen.

00:31:03: Und dazu forschen wir gerade unter dem Label "Teilhabe orientiertes Ehrenamt".

00:31:07: Da brauchen wir noch mehr Befunde und da sind wir jetzt hoffentlich auch mit Forschungsanträgen auch erfolgreich, dass wir das auch mal flächendeckend untersuchen

00:31:14: können.

00:31:15: Wer macht das eigentlich?

00:31:17: Und ein paar Sachen wissen wir schon aus der Ehrenamtsforschung.

00:31:20: Also es gibt durchaus das Interesse, stark weiblich besetzt, auch helfend Ehrenamt auszuführen und eben nicht nur so aus der Idee einer eigenen

00:31:33: Effizienz fürs eigene Erleben, wie im Leistungssport.

00:31:36: Und wir müssen noch schauen, wie begeistert man Menschen dazu.

00:31:39: Aber auch aus dem Studium raus.

00:31:41: Vielleicht ist es nur eine Art der Werbung, wie auch immer.

00:31:43: Also wir brauchen aber mehr Menschen, die sagen würden, es ist mir eigentlich egal, ob die besser werden oder nicht, ich bin einfach gerne für Kinder und Jugendliche da.

00:31:49: Und nicht in der sozialen Arbeit sind.

00:31:52: Sie sind jetzt natürlich mehr auf die Jugendlichen auch in Ihrer Forschung und auf die jungen Menschen spezialisiert.

00:31:57: Aber dann gibt es natürlich auch noch dieses riesige Feld von Menschen, die schon älter sind, die auch vielleicht alt sind und die keinen Sport machen, auch aus Gewohnheit

00:32:04: heraus.

00:32:04: Wie bekommen wir die denn in die Sporthalle?

00:32:06: Ja, an das Thema müssen wir noch ran.

00:32:08: Es ist nicht mein Thema.

00:32:11: Ich kann ein paar Sachen nur dazu sagen und vermuten.

00:32:15: Der Gesundheitssport fängt da natürlich einiges auf in dem Bereich.

00:32:19: Es ist sicher gut, wenn Ältere im Gesundheitssport sind.

00:32:22: Es auch eine gute Kontaktmöglichkeit.

00:32:24: Ich würde aber davor warnen, vollumfänglich auf das Thema Gesundheit im Alter zu setzen.

00:32:29: Das Thema Spielen halte ich für ebenso relevant.

00:32:32: Und wenn man sich so Daten anschaut,

00:32:34: was ist mit dem Sporttreiben Ü60 passiert in den letzten 30 Jahren?

00:32:37: Kann man Folgendes feststellen:

00:32:39: Es wird kaum noch gekegelt.

00:32:40: Dafür sind alle im Gesundheitssport.

00:32:42: Ist ja gut.

00:32:43: Vielleicht ist Kegeln nicht so gesund, wie ins Fitnessstudio gehen.

00:32:46: Aber, dass ältere Menschen immer noch spielen und lachen und miteinander sind, das ist ja auch ein ganz toller Effekt des Sports.

00:32:54: Wo wird im Fitnessstudio gelacht?

00:32:56: Ich habe auch damals, als ich noch mehr unterrichtet habe, oft die Erfahrung gemacht, dass wenn ich Koordination unterrichtet habe, also wenn ich so weg von Ausdauer und Kraft

00:33:04: gegangen bin, und dann eben versucht habe, bisschen komplexere Sachen zu geben, damit man ein bisschen nachdenken muss, da wurde auf einmal sehr viel gelacht, weil das so einen

00:33:11: spielerischen Charakter oft hat.

00:33:13: Und das fand ich ganz spannend und hätte das eigentlich gerne vertieft.

00:33:16: Aber, und da kommt man jetzt ja auch zu dem Punkt, den Sie gerade schon beschrieben haben, Pädagogik und Didaktik so richtig auszuführen, also gut zu unterrichten allgemein,

00:33:25: ist sehr anspruchsvoll.

00:33:29: Das haben Sie völlig richtig gesagt,

00:33:30: das ist eine Riesenaufgabe, die man nicht einfach alleine für 50 Leute mal schnell so über die Bühne rocken kann.

00:33:36: Da denken wir eben auch nach über Fortbildungssysteme.

00:33:39: Also wir haben, vielleicht das auch noch ergänzend,

00:33:41: die sozialen Sachen, die wir machen, die machen wir immer mit Studierenden zusammen, mit Masterstudierenden, die ganz tolle Arbeit leisten.

00:33:48: Es ist viel Umfang und die kriegen richtig Lust auf das Thema.

00:33:52: Und die organisieren jetzt selbst Fortbildungen zum Thema für Erstsemester, was ich ganz toll finde.

00:33:57: So ein bisschen Bodyprojekt, dass die Studierenden gleich am Anfang wissen, es geht auch Teilhabe.

00:34:01: Und das sind Möglichkeiten.

00:34:02: Heute Abend haben wir einen digitalen Workshop zum Thema Gute Angebote für Kinder.

00:34:06: Also wir laden Experten ein und wir fokussieren das auch in der Ausbildung.

00:34:10: Ich sehe das auch immer als gewisses Gegengewicht zum Leistungssport auf der einen Seite.

00:34:15: Noch mal, nicht falsch verstehen, finde ich toll.

00:34:16: Und auf der anderen Seite zu Gesundheitssport,

00:34:18: ein riesiges Thema, das, wie ich finde, zu groß geworden ist.

00:34:21: Traut man sich ja kaum zu sagen.

00:34:23: Aber ich sage mittlerweile, mach das mittlerweile radikal, und ich sage für Kinder und Jugendliche ist Gesundheit für mich kein Thema.

00:34:29: Das interessiert mich erstmal nicht.

00:34:30: Also ich will erstmal, dass die eine Idee von Sport entwickeln, dass die Spaß haben dabei.

00:34:34: Ich stelle doch keine

00:34:35: Kinder auf ein Laufband, damit die sich bewegen sollen.

00:34:37: Es geht darum, dass das ein Kulturgut ist, dass man da Emotionen erzeugen kann, dass man da kreativ sein kann.

00:34:43: Und wenn das nachher gesund macht, okay.

00:34:46: Kinder sollen lernen, dass Sport in der Gegenwart existiert, dass man jetzt lachen kann und Spaß haben kann.

00:34:53: Und dafür ist das System entstanden.

00:34:54: Dafür gibt es auch Wettkämpfe.

00:34:56: By the way, also das ist keine bierernste Angelegenheit, um wettkämpfen zu können und miteinander sich zu konkurrieren,

00:35:01: Das kann ja total Spaß machen.

00:35:03: Und dann sind die 17, 18, sind aus allem raus, weil sie immer erlebt haben, oh Gott, ich musste und das war alles ein toternster Bereich.

00:35:10: Und dann sind wir in der Sozialen Arbeit, versuchen wir, die aufzufangen, und sagen, nee, Sport kann viel mehr sein.

00:35:17: Wir haben super oft schon jetzt diesen Übergang zwischen Kindheit und Jugend gehabt. Worüber wir jetzt gar nicht gesprochen haben dabei,

00:35:23: war die Pubertät.

00:35:25: Meine Erfahrung ist ja auch, dass einfach der Blick auf Dinge sich da sehr stark verschiebt, wenn man in die Pubertät kommt.

00:35:31: Welche Rolle spielt die?

00:35:32: Ja, also ich habe das in einem Lehrbuch auch zuletzt als zentrale Krisen auch beschrieben, die das Sport treiben dann schwierig machen.

00:35:40: Also die Fokussierung auf Körperlichkeit spielt in der Jugend eine ganz große Rolle.

00:35:44: Also das wirklich schlimm.

00:35:46: Ich habe selbst eine 16-jährige Tochter, die sich da durch den Sportunterricht der siebten, achten, neunten Klasse durchgekämpft hat.

00:35:52: Man ist mit seinem Körper im Fokus und man hat als Mädchen, als Junge vielleicht auch,

00:35:58: ist es einem wichtig, wie man erscheint,

00:36:00: heute vielleicht noch mehr als vor 20 Jahren. Und dann man muss beim Sportunterricht noch etwas schwitzen und sich einen Zopf machen, wie auch immer,

00:36:05: das ist alles sehr, sehr widerständig.

00:36:07: Und Spielen ist ja auch uncool.

00:36:09: Auch noch, ja, sehr gut.

00:36:10: Ja, das wissen wir auch alle.

00:36:12: Also man kann sehr gut im Sportunterricht die kalte Schulter zeigen und sagen, was soll der Quatsch.

00:36:18: Also es gibt Abwendungsmöglichkeiten der Jugend und vor allem Jugend ist im Unterschied zur Kindheit oppositionsfähiger.

00:36:27: Die sagen dann eher, ich mach das nicht mit.

00:36:29: Kinder machen alles.

00:36:30: Wenn man Kindern zeigt, das ist Sport, dann ja, okay, alles klar, wo soll ich unterschreiben?

00:36:35: Aber bei Jugendlichen kommt irgendwann so die Abwendung.

00:36:37: Und wenn dann die Eltern nicht mehr Druck machen, dann sind die auch irgendwie weg.

00:36:40: Was noch ein entscheidender Unterschied ist, wo wir ganz stark zu forschen, ist diese Idee, also ich markiere mittlerweile die Grenze zwischen Kindheit und Jugend dort, wo ich

00:36:49: das Smartphone autonom nutze.

00:36:51: Und das ist mittlerweile ja ab der fünften, sechsten, da wird noch bisschen reguliert von Eltern, siebte, achte Klasse bin ich eigentlich ein autonomer Smartphone Nutzer und dann

00:36:59: sehe ich jetzt sehr, sehr viele Dinge, wie groß die Welt ist, was Sport noch alles sein kann und da bekomme ich neue Ideen oder

00:37:05: auch Bedenken und da passiert sehr, sehr viel.

00:37:08: Professor Bindel, wir haben jetzt schon sehr viel zu dieser Entwicklung von Jugendsport in den letzten Jahren gehört, auch zu dem, was Sie sich wünschen würden.

00:37:15: Aber können Sie uns zum Abschluss vielleicht nochmal einen Blick in die Zukunft geben, was Sie glauben, wie sich dieses Thema entwickeln wird?

00:37:22: Sport bleibt Thema.

00:37:24: Wir sehen das auch an der Universität.

00:37:27: Sport wird nachgefragt als Studienfach. Sport wird nachgefragt im kommerziellen Bereich. Es kein Abbruch erkennbar, dass sich eine Gesellschaft daraus löst.

00:37:37: Im Gegenteil, ich vermute, dass der Sport in einer Welt, die sich zunehmend digitalisiert, zunehmend ein Ressort wird, wo man sich echt begegnet.

00:37:48: Und ich vermute,

00:37:50: dass diese Idee von Teilhabe und Demokratie in den nächsten 10, 20 Jahren auch pädagogisch im Vordergrund gespielt wird.

00:37:59: Vielleicht geht Gesundheit ein bisschen zurück, weil diese Idee, das ist vielen Eltern auch wichtig.

00:38:04: Was gibt es denn da draußen, dass junge Menschen oder Menschen, auch ältere, das Smartphone weglegen, Netflix ausschalten und rausgehen?

00:38:15: Also wirklich auch als Zitat, geh doch mal raus.

00:38:18: Und was gibt es da draußen?

00:38:22: Und da ist der Sport tatsächlich noch so eines der letzten Ressorts, die es da draußen gibt.

00:38:27: Und nicht nur die Eltern wissen das, es wissen auch die Kinder und Jugendlichen, dass sie dort ein Feld finden, wo sie analog miteinander in Kontakt kommen können.

00:38:36: Und das wird, bin ich mir ziemlich sicher, in den nächsten Jahrzehnten bleiben.

00:38:40: Das ist eine sehr schöne Erkenntnis.

00:38:44: Vielen, vielen Dank für Ihre Zeit.

00:38:45: Ich fand das war ein richtig tolles Gespräch.

00:38:47: Ich hätte gerne noch viel...

00:38:48: Das ist erste der Anfang.

00:38:51: Da geht immer viel auf.

00:38:53: Eine extended Version gibt es bei uns leider nicht.

00:38:56: Hoffentlich auf bald und vielen Dank für Ihre Zeit.

00:38:58: Sehr gerne, ich bedanke mich auch.

00:39:05: Das war mein Gespräch mit Professor Tim Bindel zu Sport in sozialer Verantwortung.

00:39:10: Was haben wir gelernt?

00:39:12: Für mich sind seit unserem Gespräch die Begriffe Sport und Leistung noch enger verknüpft als zuvor.

00:39:18: Ebenso wie Professor Bindel würde ich mir wünschen, dass wir Sport weniger als Aufgabe, sondern auch als Spaß und Freude erleben können.

00:39:25: Die Verantwortung dafür liegt aber nicht nur bei PädagogInnen, sondern ebenso bei den Einrichtungen, die die Strukturen schaffen und aufrechterhalten.

00:39:34: Durch Maßnahmen wie diese könnte die soziale Teilhabe verbessert und verhindert werden, dass viele Jugendliche aus dem Vereinssport ausscheiden.

00:39:42: Möglicherweise könnte man so auch mehr Mädchen für den Vereinssport motivieren.

00:39:46: Sie sind aktuell noch deutlich weniger präsent als die Jungen.

00:39:50: Begeistert hat mich aber, wie Professor Bindel und seine KollegInnen mit ihren Forschungsergebnissen umgehen.

00:39:56: So empfinde ich die Zusammenarbeit zwischen dem Sportinstitut der JGU und ALBA Berlin als genau das, was Forschung im Idealfall leisten kann, nämlich ihre eigenen

00:40:05: Anwendungsbereiche identifizieren und nutzen zu können.

00:40:09: Ich bin daher neugierig auf weitere solcher Kooperationen oder Projekte und werde Professor Bindel und seine Arbeit sicher weiterverfolgen.

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